Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen

Ausgangssituation

Angesichts der weitreichenden und dringlichen Herausforderungen des Klimawandels tragen Hochschulen als öffentliche Einrichtungen und Akteure der Wissensproduktion und -vermittlung eine besondere Verantwortung für die aktive Gestaltung von Nachhaltigkeitsprozessen. Bislang kamen Bestrebungen zur nachhaltigen Transformation der eigenen Einrichtungen an deutschen Hochschulen jedoch vornehmlich im Rahmen zeitlich befristeter Projekte zum Tragen, wohingegen dauerhaft wirksame strukturelle Entscheidungen oftmals fehlen. Vor diesem Hintergrund verfolgt der Projektverbund „REKLINEU – Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen“ das Ziel, eine „Kultur der Nachhaltigkeit“ an den beteiligten Verbundhochschulen zu etablieren und rückt dabei insbesondere die Bestandsaufnahme, Vermeidung, Reduktion und regionale Kompensation von Kohlendioxid (CO2) in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses.

Das Projekt REKLINEU ist aus der AG Forschung des BayZeN entstanden. Es hat eine große Bedeutung innerhalb der deutschen Hochschullandschaft und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Die Ergebnisse sollen auf andere Hochschulen übertragen werden.

Projektansatz

Konkret lässt sich das Arbeitsprogramm in drei übergreifende inhaltliche Forschungsschwerpunkte einteilen, für welche die drei beteiligten Hochschulen jeweils federführend agieren:

Der erste Schwerpunkt beschäftigt sich mit der CO2-Bilanzierung, der Analyse des Ist-Zustands sowie den Möglichkeiten zur Reduktion der gegenwärtigen CO2-Freisetzung. Um dabei eine systematische und wissenschaftlich fundierte Zusammenarbeit im Verbund zu gewährleisten, wird REKLINEU gemeinsame Standards und Methoden zur Analyse und regionalen Kompensation von CO2 festlegen. Diese stützen sich auf bestehende Standards und werden um den regionalen Bezug erweitert.

Im Rahmen des zweiten Schwerpunkts richtet das Projekt REKLINEU den Blick über die Campusgebäude und den operativen Betrieb der Hochschulen hinaus und ermittelt die Potentiale regionaler, teilweise hochschuleigener Wälder, Äcker und Moore zur CO2-Kompensation.

Im Rahmen des dritten Schwerpunkts wird schließlich das Thema der Nachhaltigkeit an Hochschulen selbst multidisziplinär erforscht und die Frage nach den grundsätzlichen Gelingensbedingungen von Transformationsprozessen an Hochschulen gestellt.

Projektziele

Das Projekt REKLINEU rückt die Frage nach der CO2-Reduktion und -Kompensation ins Zentrum des Interesses: Welche Maßnahmen und Strategien auf dem Hochschulcampus und in regionalen Ländereien (Wald, Acker, Moore) können zum Erreichen des Ziels einer klimaneutralen Hochschule beitragen – und wie lässt sich dabei eine wissensbasierte und partizipativ ausgerichtete Kultur der Nachhaltigkeit am besten dauerhaft etablieren und gestalten?

In allen Schwerpunkten und Arbeitspaketen nutzt REKLINEU systematisch und umfassend die komplementär an den drei beteiligten Hochschulen vorhandene Expertise, sodass neben naturwissenschaftlich und technisch ausgerichteten Forschungsarbeiten auch verstärkt Perspektiven der Sozial- und Geisteswissenschaften zum Tragen kommen. Zudem werden sich zusätzlich zum wissenschaftlichen Personal auch alle anderen an den Hochschulen vertretenen Statusgruppen aktiv und dauerhaft in das Vorhaben einbringen. Vor diesem Hintergrund wollen die Verbundpartner an ihren Standorten dauerhafte Strukturen schaffen und aktiv die Gelegenheit zur Vernetzung mit bereits bestehenden Akteurinnen und Akteuren sowie Initiativen auch über die Hochschulen hinaus nutzen.

REKLINEU verfolgt damit den Anspruch, exemplarisch die Machbarkeit von Dekarbonisierungspfaden für Hochschulen aufzuzeigen und als Modell und Katalysator für vergleichbare Initiativen und Strukturen zu dienen. Dabei werden zahlreiche Kooperationen mit externen Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft die Entwicklung von Modellen integrativer regionaler Nachhaltigkeitskonzepte erleichtern, die auch über Hochschulen hinaus wirksam sind.

Aktuelle Informationen zum Projekt finden Sie hier.

(Quelle: www//wiki.dg-hochn.de)

Projektlaufzeit:

01. Oktober 2022 – 30. Spetember 2025

Kontakt:


Verbundkoordination
Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)
Prof. Dr. Anja Schlömerkemper
(Vizepräsidentin für Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit)

Projektpartner

  • Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurth, Würzburg
  • Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Freising